Rugby als Gewaltprävention in der KITA

Rugby als Gewaltprävention
in der KITA

Gewaltprävention an Kitas ist heute ein wichtiges Thema. Immer mehr Erzieher/innen und Betreuer/innen in Kindergärten und Kitas berichten, dass Auseinandersetzungen zwischen Kindern heute häufiger und schneller als früher in körperlicher Gewalt enden. Dabei ist nicht „nur“ die körperliche Gewalt unter Kindern ein Problem.

Auch verbale Gewalt unter Kindern nimmt immer mehr zu. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden zwischen einfachen Konflikten, die zu einer gesunden Entwicklung eines jeden Kindes dazugehören, und echter Aggressivität. Bei zweiterem ist eine frühestmögliche Gewaltprävention notwendig.

Gewalt unter Kindergartenkindern – Zahlen und Fakten zu dem Thema

Entwicklungspsychologen sagen, dass aggressives Verhalten bei Kindern in der Regel ab dem zweiten Lebensjahr auftritt. Wenn die Kinder in die sogenannte Trotzphase kommen und mit allen Mitteln ihren Kopf durchsetzen wollen. Die nächsten Lebensjahre entscheiden maßgeblich darüber, ob sich dieses Verhalten in einer gewalttätigen Verhaltensstörung niederschlägt, oder ob die Trotzphase nur ein (notwendiger) Teil der kindlichen Entwicklung bleibt.

Dabei ist Gewalt unter Kindern leider kein neues Thema. Schon vor rund 15 Jahren haben Studien zu frühkindlicher Gewalt ergeben, dass etwa 5 Prozent der Kinder (bei Jungen waren es etwas mehr als 5 Prozent, bei Mädchen war der Anteil etwas geringer) eine Risikogruppe bilden, die regelmäßig Gewalt (verbal oder körperlich) anwendet, um ihren Willen durchzusetzen. Wenn sich das Verhalten in diese Alter verfestigt, kann das zu einem regelmäßigen gewalttätigen Verhalten bis ins Jugendlichen- und sogar ins Erwachsenenalter führen.

Ist jeder Streit gleich eine Form von Gewalt und gehört unterbunden?

Nein. Denn Konflikte sind ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Auch Gefühle wie Wut oder Trauer müssen Kinder erleben können und dürfen. Die Frage ist letztlich, wie sie mit Konflikten und solchen manchmal übermächtigen Gefühlen umgehen. An dieser Stelle kommen das Sozialverhalten und die allgemeine Sozialisierung ins Spiel.

Jeder Streit, jeder Konflikt und jede Situation, in der ein Kind anderer Meinung ist als eine Erzieherin/ein Erzieher oder ein Elternteil kann eine Chance sein zu lernen, mit solchen Situationen umzugehen. So werden Kinder zu selbstbewussten Jugendlichen und Erwachsenen, die Probleme und Konflikte gewaltfrei und im verbindlichen Gespräch lösen können.

Welche Rolle kann Rugby bei der Gewaltprävention in Kitas und Kindergärten spielen

Wer noch nie mit dem Sport Rugby zu tun hatte, fragt sich wahrscheinlich zuerst, wie Rugby als Mittel zur Gewaltprävention genutzt werden kann. Schließlich gilt Rugby als durchaus körperlich robuster Sport, bei dem man mit sehr körperlichen Mitteln versucht, die eigenen Spielziele zu erreichen. Tatsächlich ist Rugby ein echter Kontaktsport, der in seiner Ausführung durchaus auch robust und körperlich daherkommt. Aber im Rahmen sehr klarer und fester Regeln und angereichert mit einem Verhaltenskodex, der auf den fünf Rugby-Werten fußt. Diese sind:

  • Respekt
  • Fairness
  • Solidarität
  • Integrität
  • Leidenschaft

Sport als Möglichkeit der Gewaltprävention – Rugby im direkten Vergleich zum Breitensport Fußball

Nimmt man als Beispiel den Breitensport Fußball. Hier gibt es eine ganze Reihe berühmter und beliebter Spieler, die immer wieder durch unsportliches Verhalten auf sich aufmerksam machen. Sei es im Rahmen von Unsportlichkeiten abseits des Spiels wie klaren Tätlichkeiten oder sei es, weil sie in aussichtsreichen Positionen einen Freistoß oder einen Elfmeter „herausholen“ wollen.

Auch die Fans im Stadion verhalten sich in der Regel alles andere als fair den Gegnern gegenüber. Da werden Spieler verhöhnt und beschimpft und teilweise sogar rassistisch angegangen. Auch im Umgang mit Respektspersonen – hier insbesondere dem Schiedsrichter – sind Fußballer eher selten ein gutes Vorbild. Natürlich bekommen Kinder im Fußballverein einen gewissen Sports- und vor allem einen Mannschaftsgeist vorgelebt. Doch dieser endet dann eben zumeist bei der eigenen Mannschaft. Der faire Umgang auch mit andersgesinnten oder „Gegnern“ sowie die gewaltlose Lösung von Konflikten lernt man dort eher weniger.

Anders sieht es da in der Welt des Rugbys aus. Nicht umsonst wird Rugby seit seiner Entwicklung England als „Sport der Gentleman“ bezeichnet. Der Sport ist bodenständig und körperbetont – zeichnet sich aber durch starken Teamgeist, Fairness untereinander sowie Respekt und ein ehrliches und faires Miteinander zwischen Spielern und Schiedsrichtern aus.

Wir als Rugby Club Oranien Raptors haben ein Programm zur Gewaltprävention entwickelt, das wir im Verlauf des Jahres 2023 bereits in zahlreichen Schulen und Kindergärten präsentiert haben. Dabei haben wir durchweg positives Feedback erhalten und konnten mit vielen Einrichtungen bereits Termine für Folgeveranstaltungen vereinbaren. Sie möchten Ihren Kindern die Möglichkeit geben, den eigenen Horizont zu erweitern, eine neue Sportart kennenzulernen und dabei spielerisch viel in Sachen Gewaltprävention zu lernen? Nehmen Sie doch einfach direkt Kontakt mit uns auf – gern stellen wir Ihnen unser Programm zur Gewaltprävention im Rahmen eines persönlichen Gesprächs vor.

Vier Grundpfeiler unseres Programms zur Gewaltprävention

Vor allem bei Kindern im Kindergartenalter ist es wichtiges, ein Programm zur Gewaltprävention auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder auszurichten. Im Rahmen unseres Programms Rugby gegen Gewalt und Mobbing zeigen wir vier wichtige Konfliktfelder auf, in denen Kinder mit Hilfe des Rugby-Sports gutes und positives Verhalten erlenen können.

Rugby als Teambuildings-Mittel

Die Kinder bekommen im Rahmen des Projekttages verschiedene auf ihr Alter abgestimmte kindgerechte Aufgaben, die es als Team zu lösen gilt. Dabei werden den Kindern auch die Grundlagen des Rugby-Spiels vermittelt und es wird etwas mit dem Rugby-Ball gespielt. Bei den Aufgaben geht es vor allem darum, die Kinder als Gruppe agieren zu lassen, um zu zeigen, dass man ein Ziel oftmals gemeinsam besser erreicht als allein.

Rugby als Beispiel für den richtigen Umgang mit Respektspersonen

Die wichtigste Respektsperson im Rugby ist der Schiedsrichter – vergleichbar am ehesten mit einer Erzieherin oder einem Erzieher im Kindergarten. Auf dem Platz hat der Schiedsrichter das Sagen. Anweisungen und Entscheidungen des Referees werden von niemandem infrage gestellt. Es gibt keine Diskussionen, keine Rudelbildung und kein wildes Gestikulieren einzelner Spieler in Richtung des Schiedsrichters. Nur der Kapitän einer Mannschaft darf direkt mit dem Schiedsrichter sprechen.

Der Umgang von Rugbyspielern mit ihrem Schiedsrichter auf dem Sportplatz lässt sich wunderbar nutzen, um den Kindern zu zeigen, wie sie mit Respektspersonen wie Erzieherinnen und Erziehern oder auch ihren Eltern umgehen sollten. Im Rahmen dessen zeigen wir den Kindern, was es bedeutet Menschen in bestimmten Positionen und deren Entscheidungen zu respektieren und dass es manchmal auch notwendig sein kann, Entscheidungen zu akzeptieren, auch wenn man sie selbst nicht gut findet oder versteht.

Fairness im Umgang auch mit anderen Meinungen und Ansichten

Wenn im Rugby eine Mannschaft einen Freischuss erhält, wird niemand ausgebuht oder ausgepfiffen. Selbst bei der Gastmannschaft schweigt das Stadion zumindest aus Respekt vor dem gegnerischen Team. Am Beispiel der Fans im Rugby sowie der Spieler der beiden Mannschaften untereinander können Kinder lernen, wie man respektvoll mit anderen Meinungen und Standpunkten umgeht.

Die Kinder lernen ihr eigenes Verhalten zu reflektieren

Selbst ganz kleine Kinder sind schon in der Lage ihr eigenes Handeln zu reflektieren, neue Handlungsmuster zu erlernen und sich Veränderungen ihrer eigenen Handlungen für die Zukunft vorzunehmen. Im Rahmen unserer verschiedenen Programme zur Gewaltprävention, die auf die jeweiligen Altersgruppen konkret zugeschnitten sind, geben wir den Kindern die Möglichkeit ihr Verhalten und Handeln im Rahmen der einzelnen kleinen Workshops zu reflektieren und anschließend im sicheren Rahmen über die gemachten Erfahrungen zu sprechen.

Gewaltprävention für Kinder in Kita und Kindergarten – wir unterstützen Sie gern

Gewalt unter Kindern kann verheerende Folgen für die Entwicklung eines betroffenen Kindes haben. Doch auch Kinder, die nicht frühzeitig lernen, dass Gewalt nicht die richtige Lösung sein kann, schlagen viel zu oft im weiteren Leben einen eher falschen Weg ein. Unsere geschulten Trainer, die sich in ihrer Hauptaufgabe mit dem Kinder- und Jugendtraining befassen, kommen in Ihren Kindergarten und begleiten die Kinder im Rahmen eines Projekttages zur Gewaltprävention. Gerade für Vorschulkinder stellt ein solcher Projekttag eine spannende Abwechslung vom Kindergartenalltag da.

Unsere Projekte zur Gewaltprävention sind förderfähig und werden durch staatliche Programme zu einem großen Teil refinanziert. Dafür müssen Sie die richtigen Anträge stellen – eine Aufgabe, bei der wir Sie gern direkt unterstützen und Ihnen so die Arbeit etwas erleichtern. Sie möchten mehr über unser Programm zur Gewaltprävention in Kitas und Kindergärten wissen? Wir stehen Ihnen gern für ein Informationsgespräch zur Verfügung.

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